RAVE UP - VIENNA'S INDEPENDENT SHOP  - 1060 WIEN, Hofmühlgasse 1, Tel. 01 596 96 50

Liebe Freundinnen und Freunde und Music Lover, werte Stammkundschaft,

dass Wien in den Wohnbau und die Infrastruktur investiert, wird allerseits gefordert und ist erwünscht – außer es passiert vor der eigenen Haustüre. Jeder zweite Wiener fühle sich von Lärm in der Stadt gestört, sagt eine Studie. Dabei ist Lärm nicht gleich Lärm – zumindest wenn es darum geht, sich dagegen zu wehren. Zudem sind Ruhezeiten in Wien nicht generell geregelt. Nicht so bei uns im Rave Up – hier bekommt ihr „Lärm“ in jeder Art von Montag bis Freitag von 10 bis 18.30 und Samstag von 10 bis 17 Uhr! So könnten die ersten Empfehlungen des Monats August jeden zweiten Wiener glücklich stimmen – und das sollte gefördert und erwünscht sein, nicht nur in Wien.

JAIMIE BRANCH – fly or die live

JAIMIE BRANCH
fly or die live LP/CD

Im ersten Moment nach dem Eintauchen in die musikalische Landschaft von Jaimie Branchs „Fly oder Die Live“ kann selbst der versierteste Hörer das meisterhaft produzierte Live-Album für eine gelassene Studioaufnahme halten. Und es ist eine fast schmerzliche Erkenntnis und ein Hauch von Neid gegenüber jenen, die Branchs Musik live erleben konnten: eine Musik, die wie sanfte Wellen eines Schallflusses, ohne jede Form von Distanz und Barriere, einen erfasst. Branch und ihre Band spielen hier 19 Songs. Mit energischem Uptempo-Jazz auf „Theme Nothing“ endend, zeigt die Band nach einem zweistündigen Set keinerlei Anzeichen von Erschöpfung. Branch ist eine besondere Musikerin. Sie ist charmant, humorvoll, stark und eine äußerst talentierte Trompeterin. Die Chemie in ihrer Band ist bewundernswert. Branch weiß, wie man eine Setlist zusammenstellt, um ein Höchstmaß an Virtuosität, fröhlicher Fanfare und Humanität hervorzurufen.

theme 001
@vision festival 23
BILLIE EILISH – happier than ever

BILLIE EILISH
happier than ever LP (limitiertes Indie Exclusive Brown Vinyl)/CD

Mit nunmehr 7 Grammys, 27 Mio. verkauften Alben und über 270 Mio. verkauften Tracks beginnt für Billie Eilish nun das zweite Kapitel. Oberflächlich betrachtet ist „Happier Than Ever“ ein Albtraum der anderen Art. Emotionaler Missbrauch, Machtkämpfe und Misstrauen – Geschichten aus Eilishs Leben und dem Leben von Menschen, die sie kennt – nehmen einen Großteil der Texte ein, neben Gedanken über Ruhm und Fantasien von geheimen romantischen Rendezvous. Der Sound wird vom Spukhaus ihres Debüts gemildert: üppige, düstere, faszinierende elektronische Klanglandschaften rieseln im Zusammenspiel mit Eilishs Worten über deinen Rücken. Wir glauben nicht, dass sie das gleiche Album oder überhaupt dieses Album gemacht hätte, wenn Covid-19 nicht gewesen wäre. Das bedeutet nicht, dass es darauf überhaupt um die Pandemie geht. Es ist nur so, dass man sich verändert, wenn die Dinge in seinem Leben sich plötzlich verändern. Ist einfach so. Dafür müssen wir dem Virus fast dankbar sein.

male fantasy
your power
THALIA ZEDEK – been here and gone

THALIA ZEDEK
been here and gone LP

Diese Platte ist New York. Nicht dasselbe New York, über das PJ Harvey in „Stories from the City“ klagte, oder jenes, das Sonic Youth mit „NYC Ghosts & Flowers“ andeutete. Sondern eine, die den After-Hour-Retreats der Lower East Side von Lunas „Penthouse“ oder Yo La Tengos „I Can Hear the Heart Beating as One“ ähnelt. „Been Here and Gone“ ist sowohl leise als auch laut auf eine Weise, die in der Abenddämmerung flackernde Lichter am Stadthimmel hervorruft. Es ist weniger traurig als müde. Vielleicht war es ein langer und arbeitsreicher Tag. Die Luft könnte kälter werden. Vielleicht haben sich die Jahreszeiten schon geändert. In der Küche brennt Licht, und im Schlafzimmer ist ein Fenster gesprungen. Das ruhend wirkende Empire State Building erscheint mit Blick aus dem Fenster, während Sie schlaflos in der Hitze liegen. Thalia Zedeks verwitterte Stimme spiegelt all das wider. Die Platte enthält auch drei vom Klavier dominierte Songs, alle Coverversionen. Zwei von ihnen, Gary Gogels „1926“ und Leonard Cohens „Dance Me to the End of Love“, fungieren als eine Art Zentrum des Albums, heben die träge Stimmung auf und bringen die Dinge allmählich näher, bis sie wieder vollständig sichtbar sind. Der letzte Track, Luiz Bonfas „Manha de Carnaval“, ist vollendet und gleichzeitig einladend und beendet die lange, schlaflose New Yorker Nacht von „Been Here and Gone“.

1926
somebody else
DEATH VALLEY GIRLS – s treet venom

DEATH VALLEY GIRLS
s treet venom LP

Die Rocker Death Valley Girls aus Los Angeles haben ihr Debütalbum „Street Venom“ nun auf Vinyl neu aufgelegt. Die Platte handelt von ihrer Familie und Freunde, die verletzt wurden. Auf dieser Platte wird versucht, den Menschen ein gutes Gefühl zu geben und ihre Aufmerksamkeit auf Dinge zu lenken, die ihnen helfen, von all der Traurigkeit oder den beängstigenden Dingen wegzukommen. Quasi unter der Prämisse: Das Leben ist hart, aber du sollst nicht daran leiden. Aus den Menschen um einen herum das Beste herausholen. Denn die Gesunden können die Welt verändern! Und die Welt verdient auch dein gesündestes Ich. Das spiegelt die Intensität und Kraft dieser Platte wider, Sie werden sie dafür lieben!

sanitarium blues
@hana-bi roof stage
THE LORDS OF ALTAMONT – tune in, turn on, electrify!

THE LORDS OF ALTAMONT
tune in, turn on, electrify! LP/CD

Es gibt Bands, die schätzt man live, kann ihnen auf Platte aber wenig abgewinnen. Nicht so anhand der simplen, aber überaus effektiven Vortragsweise kommen einem hier beim Zuhören auch diverse Vertreter der Frühzeit des US-Punks in den Sinn. Allen voran die Ramones, an deren Refrains sich The Lords Of Altamont wohl für „Million Watts Electrified“ orientiert haben. Wenn es dagegen eher psychedelisch abgefahren zur Sache geht, wie etwa im Opener „Living With The Squares“ oder dem von dezenten Space-Rock-Fragmenten durchzogenen „Lost In The Future“, wird eine Nähe zum Frühwerk des Herrn Wyndorf offenkundig. Und ähnlich wie dieser, der uns mit dem letzten Monster-Magnet-Album auf seine Wurzeln in einer wohl ähnlichen Szene hingewiesen hat, versteht es auch diese Truppe, Klänge, die locker mehr als 50 Jahre auf dem Buckel haben könnten, in die Gegenwart zu transferieren und auf authentische Weise darzubieten.

living with the squares
million watts electrified
RED RIBBON – planet x

RED RIBBON
planet x LP/CD

Wir alle stehen unweigerlich unserem eigenen Schmerz gegenüber. Davon wird niemand verschont. Red Ribbon benutzen ihre Musik, um mit solch einem Schmerz fertig zu werden, und sie machen es so glaubwürdig wie möglich, um uns daran zu erinnern, dass jede Aufführung oder jedes Lied eine Gelegenheit ist, etwas einmal zu tun, ohne es jemals zu wiederholen. In dieserart Prozess kann man Seelenfrieden und Heilung finden. Red Ribbon alias Emma Danner ist mit ihrer dritten Studioveröffentlichung, „Planet X“, zurück. Die Platte der in Los Angeles ansässigen Songwriterin zeigt sich mutig, ständig grenzüberschreitend und fordert dabei größte Aufmerksamkeit des Hörers. Musikalisch ist jeder Track in seiner Kreativität einzigartig und abwechslungsreich, und doch passen alle wie Puzzleteile zusammen. Das Ergebnis ist ein experimenteller Indie-Fieber-Traum, der einen packt und nicht mehr loslässt.

planet x
renegade
DESPERATE JOURNALIST – maximum sorrow!

DESPERATE JOURNALIST
maximum sorrow! LP/CD

Es ist bezeichnend, dass die britische Post-Punk-Band Desperate Journalist ihren Namen von einem Witz hat, insbesondere einem Track aus einer John Peel-Session von 1979 mit The Cure, „Desperate Journalist In Ongoing Meaningful Review Situation“: Von „Vice“ 2014 als „The Perfect Diss That Nobody Heard“ bezeichnet, handelt es sich im Grunde genommen um zwei Minuten und 40 Sekunden, in denen Robert Smith den Musikjournalisten Morley und seine herablassende Rezension des Albums „Three Imaginary Boys“ der Band verspottet. Auf der aktuellen Platte präsentiert sich die Band mit dem Song „Fault“ (Rave Up Song of the month!) im vollen Joy Division-Modus. Caroline Helberts Schlagzeug scheppert unter Simon Drowners treibendem Bass und Rob Hardys dröhnender Gitarre, während dunstige Synthesizer um sie herumwirbeln. Jo Bevans klagendes Jammern und bittere Worte durchdringen dabei den Nebel. Sie vermittelt Verzweiflung und Wut, wenn sie den Refrain anschlägt: „Wenn keiner schuld ist, dann sind alle schuld.“ „Maximum Sorrow!“ endet mit dem reuevollen „Was It Worth It“. Bevan reflektiert die Suche nach Liebe und Identität in London und stellt sich die Titelfrage. Während die Band majestätisch hinter ihr auftaucht, kann der Hörer gar nicht anders, als auf das gesamte Album zurückzublicken und zu antworten: „Ja“!

fault
personality girlfriend
 

…und das gefällt uns auch noch:

THE DEVILʼS BLOOD – the time of no time evermore LP/CD
THE DEVILʼS BLOOD – the thousandfold epicentre LP/CD
THE DEVILʼS BLOOD – tabula rasa or death ... LP/CD
BAD BRAINS – bad brains LP
LIPSTICK KILLERS – strange flash studio & live 78-81 DoLP/CD
SOMEONEʼS BAND – someoneʼs band LP (180g Black Vinyl)
ELEKTRO GUZZI ‎ – trip DoLP
LEON BRIDGES ‎ – gold-diggers sound LP/CD
SOUTHERN ENERGY ENSEMBLE – southern energy LP
PJ HARVEY & JOHN PARISH – a woman a man walked by LP

 

…dazu noch einige Konzertempfehlungen für die nächsten zwei Wochen:

Mo.,05.07.-15.08. Kultursommer Wien 2021
diverse Veranstaltungsorte
Di., 03. 08. Bernhard Eder
Chelsea, 8, Wien, Lerchenfeldergürtel U-Bahnbögen 29 - 32
Do., 05. 08. Siamese Elephants
Chelsea, 8, Wien, Lerchenfeldergürtel U-Bahnbögen 29 - 32
Fr., 13. 08. Xing / Spitting Ibex
Das Werk, 9, Spittelauer Lände 12 | Stadtbahnbögen 331-333
Sa., 14. 08. Müßig Gang
Strandbar Herrmann, 3, Herrmannpark
Sa., 14. 08. Turbobier Open Air
Arena, 3, Wien, Baumgasse 80
Fr., 27. 08. Kreiml & Samurai
Globe Wien Open Air Marx Halle, 3, Karl-Farkas-Gasse 1

 
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Euer Rave Up Team

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