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Liebe Freundinnen und Freunde und Music Lover, werte Stammkundschaft!
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Diana nannte sich das erste Frauenteam im Wien der 1920er Jahre. 1935 kam es zur Gründung der ersten österreichischen Damenfußball-Union. Während der Männerfußball bald nach seinen Anfängen zum Massensport avancierte, wurde es um die Frauen auf dem Fußballrasen wieder still. Erst seit 40 Jahren wird Frauenfußball vom ÖFB anerkannt und bundesweit ausgetragen. Rund 20.000 Frauen und Mädchen kicken derzeit hierzulande in Vereinen, die Besten von ihnen jedoch im Ausland. Was die Höhe der Spielerinnengehälter wie überhaupt das gesamte Sponsoring betrifft, findet man sich gegenüber dem Männerfußball aber noch in einer ganz anderen Liga. Seit gut drei Jahrzehnten gibt es auch ein Frauennationalteam. Wie das EM-Eröffnungsspiel England gegen Österreich am 6. Juli im Old Trafford Stadion zeigte, ist die öffentliche Aufmerksamkeit so groß wie nie zuvor. „Fußball für alle“ lautet die „weltdemokratische“ Losung, dabei jedoch leicht verkennend, dass Frauen in vielen Weltgegenden etwas andere Probleme haben. Emanzipation hört sich immer gut an. Zugleich ortet die deutsche Fußballerin Pia Mann eine „Hyperfeminisierung“ der Frauen im Fußball. So sei etwa deutschen Nationalspielerinnen noch vor wenigen Jahren nahe gelegt worden, „sich die Haare lang wachsen zu lassen“, um den Frauenfußball „attraktiver für den ,normalen Fußballfan‘, also für den männlichen Blick“ zu gestalten. Apropos Emanzipation: Was die scheinbar steinalten Rollenden Steine vor kurzem mit ihrer fulminanten Eröffnungsnummer „Street Fighting Man“ in den Wiener Abendhimmel hämmerten, zeigt wieder einmal, dass gute Musik forever young ist. In diesem Sinne die aktuellen Rave Up-Empfehlungen.
Bis dahin vielen Dank für all Ihre Bestellungen und Unterstützung.
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OUT-SECT
7 7"
Auf 7-Zoll-Vinyl erscheinen vier räudig-harte Tracks der Garage-Punk-Gang Out-Sect mit Frontfrau aus Philadelphia.
bad walkin'
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VIAGRA BOYS
cave world LP/CD
Viagra Boys sind zurück mit kokettem Saxophon, satirischen Einzeilern und exzentrischem Gesang.
Das explosive Intro „Baby Criminal“ öffnet eine Dose voller Würmer, während die schwedischen Post-Punker eine Raserei von Instrumenten entfesseln, die auf ihrem gestapelten Hauch von wuchtigem Saxophon und unregelmäßig kreischenden Vocals von Frontmann Sebastian Murphy aufbauen. Die Platte ist durchsetzt von komisch-ernsten Seitenhieben auf die heutige Gesellschaft, die ganz aktuell wieder archaische Affekte hervorbringt. Mit dem furiosen „Return To Monke“ beenden die Viagra Boys ein Album, dessen Ästhetik sich einschließlich der Covergestaltung bis ins Mark eingraviert. Mit „Cave World“ kehren sie nur ein Jahr nach ihrer letzten Veröffentlichung mit einer weiteren grandiosen LP zurück - wahre Wundertäter.
baby criminal
punk rock loser
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NEIL YOUNG & CRAZY HORSE
toast LP/CD
Neil Young hat endlich sein fast mythisches Studioalbum „Toast“, aufgenommen um die Jahrtausendwende in den Toast Studios in San Francisco, veröffentlicht. Es zeigt Youngs legendäre musikalische Kollaborateure Crazy Horse auf ihrem zerrissenen und donnernden Höhepunkt. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde in eingeweihten Kreisen viel über „Toast“ geraunt, da Young immer wieder Hinweise dazu streute, zumal es drei nie zuvor veröffentlichte Tracks enthält. Der Sound gerät erwartungsgemäß schwer und strotzt vor elektrisierender Spannung, die Songs klingen verzweifelt. Sogar der süß klingende Eröffnungstrack „Quit“ enthält den Refrain „Sag nicht, dass du mich liebst“. „Standing In The Light of Love and Goin’ Home“ lassen das Pferd in einem Feld übersteuerter Gitarren los. Ein arbeitsloser Holzfäller ringt mit seinem Glauben an der halsbrecherischen „Timberline“. Und auf „Gateway of Love“ träumt Young hypnotisierende zehn Minuten lang von einer weniger schmerzhaften Zukunft, die in das düstere, zusammenstürzende „How Ya Doin’?“ mündet. Der nie allzu abgeklärt wirkende Songwriter fasst das Album während seines schattigen Finales „Boom Boom Boom“ am besten zusammen: „Alles, was ich habe, ist ein gebrochenes Herz, und ich versuche nicht, es zu verbergen, wenn ich meine Gitarre spiele.“
boom boom boom
quit
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JACK WHITE
entering heaven alive LP/CD
„Entering Heaven Alive“ folgt unmittelbar auf „Fear Of The Dawn“, so wie Jack White im November letzten Jahres die beiden Alben für 2022 angekündigt hatte. In der Zwischenzeit sprach er sich über das Fehlen von Waffenkontrollgesetzen in den USA aus. „Während wir in den letzten Tagen in Texas touren, kann ich nicht anders, als in vielerlei Hinsicht traurig zu sein über das Neueste in einer langen Reihe von Massenerschießungen, aber vor allem bin ich erschöpft“, teilte er via Instagram mit. „Erschöpft von den ignoranten Ausreden über die Unfähigkeit, dieses Problem zu lösen, erschöpft von den Menschen, die an ihrer politischen Partei oder ihrer ‚Seite‘ festhalten, anstatt sich mit dem Problem zu befassen. Erschöpft von Menschen, die darüber jammern, dass ihre ‚Freiheit‘ wichtiger sei als Regeln, die helfen, Leben zu retten. Wie die Ampel auf der Straße und das Warnschild auf dem Gift oder die Regelung, wer Dynamitstangen kaufen oder eine Boden-Luft-Rakete besitzen darf, haben wir bereits Regeln, ist ihnen das nicht aufgefallen? Wie wäre es also mit ein paar Regeln mehr, die auch Leben retten und uns vor ernsthaftem Schaden bewahren?“ Man tausche alle Gewehre gegen dieses großartige Feuerwerk von Musik!
if I die tomorrow
love is selfish
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ZEN MOTHER
millennial garbage preach LP/CD
Die Gruppe Zen Mother hat durch jahrelange Vagabundentourneen gelernt, die stärksten Aspekte ihres Sounds zu destillieren, und dabei ihre Herangehensweise entsprechend verfeinert. Diese kontinuierliche Verfeinerung hat die Liebe der Band für das Grandiose nicht erstickt. „Ich denke, wir sind jetzt möglicherweise weniger experimentell in unserem Kompositionsstil“, sagt Khot über ihre aktuelle Arbeit. Zen Mother fährt fort: „Wir kamen zu unserem guten Freund Randall Dunn mit vollständig produzierten Demos für ,Millennial Garbage Preach‘ mit dröhnenden 5k-Frequenzen, den falschen Elementen zu hoch im Mix, und Randall produzierte diese Platte in der dunklen Gaze der Angst, wie sie sein musste. Tränen wurden vergossen, Sheridan Riley, unser Schlagzeuger, kam gerade zwei Tage zuvor aus Japan eingeflogen, Monika hatte die ganze Zeit eine Halsentzündung ... wir alle fühlten uns während der gesamten Aufnahmezeit wie auf LSD.“ Die Trioformation von Zen Mother verzerrte das Projekt in Richtung formelleres Songwriting, was der Band aber auch erlaubte, sich ihren erhabenen Ambitionen und visionären Impulsen hinzugeben. Die neugierige Natur und die facettenreichen Fähigkeiten der Mitglieder machen „Millennial Garbage Preach“ zu einer fast unsichtbaren Anstrengung, aber Zen Mother verliert dabei nie den Fokus, selbst bei einem Hauch von Esoterik.
order
sleep
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INTERPOL
the other side of make believe LP/CD
„Immer noch in Form, um meine Methoden zu verfeinern“, singt Paul Banks auf „Toni“, dem Opener von Interpols siebtem Studioalbum. Banks ist ein Texter, der sich im Laufe seiner Karriere eher mit Anspielungen und Undurchsichtigkeit beschäftigt hat, einer Art von Bildern, die klingen, als bedeuteten sie etwas, aber im Wesentlichen so interpretiert werden können, wie es der Hörer für richtig hält. „Zeichne mir eine Million Jahre, und ich werde sie wahrscheinlich zu meinem Zuhause machen / die Ewigkeit brachte mir Tränen, aber es ist die Kälte, die ich selbst sammle“, singt er charakteristischerweise an anderer Stelle auf „The Other Side Of Make Believe“. Aber ob beabsichtigt oder nicht, diese Zeile von „Toni“ fühlt sich an wie eine saubere Zusammenfassung dessen, wo die Band, die er seit 1997 leitet, nun 25 Jahre später steht.
toni
something changed
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DEAP VALLY
marriage LP/CD
Der Opener „Perfuction“ streckt die Hand aus und packt dich am Kragen, wirft dich gegen die Wand und schreit: „Es gibt keinen vorbildlichen Bürger, nicht in Bangladesch oder Berlin, es ist die gleiche Scheiße, Scheiße, in der wir alle leben“. Eine perfekt schnelle und hochoktanige Einführung. Der zweite Track „Billions“ ist ein ebenso toller Burner, und „Magic Medicine“ gleicht das Tempo mit seiner eingängigen Melodie gut aus, während „I Like Crime (fit Jennie Vee)“ tanzbare Rock-Perfektion ist. „Marriage“ ist ein beeindruckend ausgewogenes Album mit Höhen und Tiefen und Songs, die den Adrenalinspiegel in die Höhe treiben, während andere einem das Gefühl geben, perfekt in nachdenkliche Emotionen eingetaucht zu sein. Die Beweise sind eindeutig, Deap Vally haben sich enorm entwickelt und bieten hier alles, was man sich von einem Rockalbum wünschen kann - Ego und Tapferkeit, verdünnt durch kalte, harte Selbstreflexion. Schau weg auf deine Gefahr!
perfuction
magic medicine
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THE DIP
sticking with it LP/CD
„Sticking With It“, die neueste LP von The Dip und erste für Dualtone Records, knüpft gelungen an „Delivers“ von 2019 an und setzt ihre Reihe bemerkenswert befriedigender, aktualisierter Interpretationen von Soul und R&B fort. Aufgenommen und selbst produziert in ihrem Heimstudio in Seattle, beginnt das Set mit dem zuvor veröffentlichten, aber brillanten „Paddle to the Stars“, das mit einer treibenden Drum-and-Gitarren-Combo mit Echos von CCR beginnt, bevor Tom Eddys unverwechselbarer Gesang erklingt. „When You Lose Someone“ ist ein weiterer bereits veröffentlichter Song, den sie der Platte hinzugefügt haben, aber beide passen nahtlos zu den anderen und sorgen für einen konsistenten Sound. Diese „Blitz-in-der-Flasche“-Momente tauchen überall in den elf Songs hier auf. Bei „Anyway“ kann man Eddys Herz fast zersplittern hören, und bei dem herausragenden „Vacation“ ist die Band geradezu ansteckend mit ihrer Spielfreude. Ähnlich wie Phillys Low Cut Connie nutzen The Dip ihre Backup-Sänger und können sich einer der aktuell besten Hornsektionen rühmen. Auch wenn es kein fairer Tausch dafür ist, die Band live zu sehen, ist „Sticking With It“ eine gute Alternative. Und der perfekte Begleiter bis zum Frühling, wenn die Band auf ausgedehnte Headliner-Tour geht.
paddle to the stars
when you lose someone
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BLACK MIDI
hellfire LP/CD
Die Band Black Midi beschreibt „Hellfire“ als Actionfilm-Gegenstück zu Cavalcades Drama, und es gibt keinen Zweifel, dass Action die treibende Kraft hinter dem Album ist: Der strenge militärische Marsch des Openers und Geordie Greeps rasante Erzählung scheinen den Hörer fallen zu lassen inmitten des titelgebenden Infernos, Weill-artiger Opern und purpurroter Taktarten, die eine kurze, aber chaotische Ouvertüre in die blutrünstige Eröffnungserklärung von „Sugar/Tzu“ einbringen: „Letʼs see some thunder!“ Und dann fängt es an, richtig interessant zu werden.
eat men eat
welcome to hell
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CAKE
fashion nugget LP
In all seiner rhythmischen, melodischen und stilistischen Varianz erscheint „Fashion Nugget“ wie das Tagebuch einer Band musikalischer Zigeuner, die gerade von einer Groove-Jagd-Expedition zurückgekehrt sind. Allein das eröffnende „Frank Sinatra“ bietet verzerrte Vocals, schräge Orgelklänge, duellierende Mariachi-Trompeten, gedämpfte akustische Rhythmusgitarre und fette Elektro-Rock-Gitarrenriffs. Die Honky-Tonk-Aufmachung „Stickshifts and Safetybelts“ stellt eine Basslinie, die Marshall Grant sicherlich schätzen würde, gegen Greg (Not The Singer-Songwriter) Browns explosive Gitarrenläufe. „She’ll Come Back to Me“ bietet eine Pedal-Steel-Gitarre. „The Distance“ ist ein pochender Quasi-Rap, komplett mit unheimlichen Keyboardlinien im Dr. Dre-Stil. Die hübschen Harmonien und Gitarrenarpeggios von „It’s Coming Down“ erinnern an die Beatles der „Rubber Soul“-Ära. Im abschließenden Cover von „Sad Songs and Waltzes“ singt McCrea: „Traurige Lieder und Walzer verkaufen sich dieses Jahr nicht.“ Was er uns nicht sagt, ist, dass sie verkaufen können; man füge einfach Groove hinzu.
friend is a four letter word
sad songs and waltzes
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URAL THOMAS & THE PAIN
dancing dimensions LP/CD
Der eröffnende Titeltrack hat einen psychedelischen Groove, der gewunden genug ist, um Statuen zum Schwingen zu bringen und die Lahmen nicht nur aufstehen und gehen zu lassen, sondern Formen anzunehmen, die Ärzte verwirrt zurücklassen würden. Und wenn das Leben nach dem Tod einen Soundtrack wie die offenen Hi-Hats und Falsett - und Flöten! - des „Himmels“ hat, dann ist es an der Zeit, mit dem Beten anzufangen. „Do You Remember The Times We Had?“ tönt auf seine eigene süße Art und Weise mit, während man denkt, dass diese von Bläsern getriebene Ode an den Sommer nicht besser werden könnte, nur damit die Gitarre von Ernie Isley voll gespielt wird, bevor Mr. Thomas mit seinem Scat-Gesang bittet: „Können wir es nur noch einmal machen?“ Wir werden natürlich darauf bestehen, dass er es tut.
dancing dimensions
do you remember the times we had?
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TOOL
fear inoculum 3xLPs/5xLPs, 7INCH SIDED, ETCHED
Es ist eine andere Welt, in die sie jetzt zurückkehren, aber Tools fünfte Platte plädiert dafür, in das Zeitalter der Ablenkung einzutauchen. Nur einer ihrer tantrischen Chugs dauert weniger als zehn Minuten - „Chocolate Chip Trip“, ein absurdes Drum-Solo im Whiplash-Stil, das in analoges Synth-Blubbern eingebettet ist -, und es gibt nur wenige kathartische Mitsingmomente. Stattdessen wirken diese Songs wie Zaubersprüche, allmächtige Wirbel von Riffs, die einen mitreißen sollen. Die meisten stehen in der großartigen Prog-Tradition des 7/4-Timings, wobei der Effekt eine hypnotische Flut ist, wenn sie versuchen, Thor auszustechen.
chocolate chip trip
7empest
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ACID MOTHERS TEMPLE & THE COSMIC INFERNO
pink lady lemonade - you're from outer space LP/CD
Das neueste und möglicherweise sanfteste Album von Japans Königen des psychedelischen Space Rock könnte wirklich die erste „Sommerplatte“ von Acid Mothers Temple sein. Im Gegensatz zu früheren Cosmic Inferno-Alben - dieses hier erreicht nicht oft den roten Status - hält es sich mehr draußen auf, als wäre die Band zu ihrem Rückzugsort in den Bergen zurückgekehrt und hätte vielleicht zu viel Pilztee getrunken. Aber wenn sie endlich in die Höhe schießt, hat Kawabatas Gitarre noch nie so lebendig geklungen. Es sind das hier die ersten Studioaufnahmen von AMT & TCI seit dem Mitwirken von Pikachu, Schlagzeuger und Sänger des Granatenmädchen-Duos Afrirampo aus Osaka. Der beliebte AMT-Standard „Pink Lady Lemonade“ präsentiert ein Acid-Rock-Update des 21. Jahrhunderts auf dem psychedelischen San Francisco-Sound der 1960er Jahre. Auf „Pink Lady Lemonade - You’re From Space“ haucht die Cosmic Inferno-Crew PLL neues Leben ein und erfindet es als trippiges, entspanntes Monster neu. Während es weiterrollt, singen sie - fügen neue Riffs hinzu und tragen es zu den Sternen und zurück. Es ist, als würde man es noch einmal zum ersten Mal hören.
pink lady lemonade part 1
12th june 2017 @ forum stadtpark - graz
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DAMO SUZUKI & SPIRITCZUALIC ENHANCEMENT CENTER
arkaoda LP
Als Reisender ohne Alter ist Damo Suzuki durch die gesamte Raumzeit gereist. Indem er neuen Generationen das Licht des „Instant Composing“ präsentiert, bezeichnet er seine provisorischen Mitarbeiter als Tonträger. Genau 50 Jahre nach der Veröffentlichung von Cans ikonischem „Ege Bamyasi“ können wir seine Stimme auf einem weiteren fantastischen Album hören, wie in „Derived from Fantasy“. Manifestiert aus dem Treffen mit dem Spiritczualic Enhancement Center, hat sich hier eine achtköpfige Gruppe selbsternannter Schüler der Can-Universität in Arkaoda (türkisch für „Hinterzimmer“) versammelt. Benannt nach dem Ort in Berlin, an dem es aufgenommen wurde, rollt diese Veröffentlichung die Autobahn des Bewusstseins hinunter, während sie entlang dieser Ahnenstraße ausweicht. Ein Zeuge dieser Sitzung wurde zitiert und nannte sie „ungefilterte, frei geformte, deprogrammierende Musik“. Die drei flüchtigen Tracks der LP - „U“, „Ra“ und „Beya“ (japanisch für „Hinterzimmer“) - sind einheitsfördernde, nicht-boolesche Ausschnitte aus diesem Treffen Anfang 2020. Lassen Sie Ihre Kinder das hören!
u
beja
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PEDRO THE LION
havasu LP/CD
Abgesehen von der todbringenden Religion, gab es die Freude und Verzweiflung in der Forderung nach Romantik und das Versprechen des ersten Kusses in „Teenage Sequencer“ und, was noch wichtiger ist, der Tag, an dem er seine Klarinette gegen sein „erstes Schlagzeug“ eingetauscht hat. Musikalisch ist dieser letzte Song das Highlight des Albums der US-Indie-Band Pedro The Lion. David Bazan zeigt sich dann am selbstbewusstesten, wenn er den Beat auf den Drums vorantreibt. Doch besonders in der letzten Hälfte des Albums spiegelt der Gitarrenton Bazans Unsicherheit mit einem Hauch von Depression wider, langsam und schwach. Im Eröffnungsstück „Don’t Wanna Move“ werden diese Gefühle durch ein größeres der Dringlichkeit geschürt, nämlich mit der Klarheit zu wissen, was man nicht will, auch wenn man merkt, dass man in der Situation machtlos ist. „Was würde es für einen Unterschied machen“, heult Bazan, „wenn ich ehrlich zu dir sein könnte?“ Diese Einsicht treibt die Melodie von „Too Much“ an, mit der sich ein Kind befassen muss, wenn es gegen seinen Willen in eine neue Schule verlegt wird. Bazans Fähigkeit besteht darin, diese persönlichen Erfahrungen mit solcher Anmut und Verständnis zu teilen, dass die Hörer sich lebhaft an ihren eigenen unangenehmen, schmerzhaften Übergang zu einem selbstbewussten Teenager erinnern werden.
teenage sequencer
too much
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JUST MUSTARD
heart under LP/CD
Das Dundalk-Quintett Just Mustard kehrt mit seinem zweiten Album „Heart Under“ zurück. In den vergangenen vier Jahren hat sich die Band alle Mühe gegeben, sich aus der Shoegaze-Schublade zu befreien, in die sie einst unfreiwillig hineingeraten waren. Jetzt fühlt es sich an, als hätten sie es geschafft, sich selbst vor ihrem früheren Leben zu schützen, und haben nun das Selbstvertrauen, ihre Musik eine eigene Richtung gehen zu lassen, anstatt nur Achterfiguren auf einem allzu vertrauten Feld zu drehen. „23“ bringt den Ball ins Rollen, mit ausgezogenen Streichern, die bedrohlich über dem Off-Beat-Drumming von Sticksman Shane Maguire erklingen. Man fühlt sich sofort in die Welt eingetaucht, die Just Mustard erschaffen, und es ist ein Track, den man liebt, bevor der letzte Ton angeschlagen wurde. Es gibt aber auch Songs wie den Schlusstrack „Rivers“ ohne besondere Dringlichkeit. Allerdings ist es schwierig, auf diesem Album irgendwelche Schlaglöcher auszumachen. Es herrscht eine echte Vertrautheit, die alle Tracks miteinander verbindet, was aber nicht bedeutet, „Heart Under“ wäre zu wenig abwechslungsreich. Alles in allem ist es ein fesselndes Hörerlebnis, das zweifellos bei jedem Besuch mehr und mehr bieten wird.
23
rivers
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YARD ACT
the overload LP/CD
Es gibt ein Thema, das - wenn auch mit der gewinnenden Einschränkung „Es ist Hippie-Bullshit, aber es ist wahr“ - auf dem abschließenden „100% Endurance“ aufgegriffen wurde: Mit sanftem E-Piano geschmückt, ist es ein für das Debütalbum „Overload“ untypischer Song, der seine musikalischen Wurzeln weniger in der Post-Punk-Ära zu haben scheint als vielmehr einen Aspekt von Pulps Oeuvre darstellt, der lange in der populären Vorstellungskraft unter den radiofreundlichen Hymnen von Common People und Do You Remember vergraben war. Sein Erzähler ist verkatert, nachdem er die Nachricht verdaut hat, dass empfindungsfähiges Leben auf anderen Planeten entdeckt wurde: Anstatt der Menschheit irgendetwas über das Universum oder den Sinn des Lebens beizubringen, „hatte auch keiner von ihnen eine Ahnung, was sie hier tun“. Diese Entwicklung bringt keine existenzielle Krise, sondern ein glorreiches, warmes Crescendo über die Macht des menschlichen Geistes: „Schnappt euch alle, die es hören müssen … schreit ihnen ins Gesicht: / Der Tod kommt für uns, aber nicht heute … alle dass du jemals existieren musstest, war immer in dir.“ Yard Act ist eine ruppige wie auch funky daherkommende britische Post-Punk-Band, deren ausgedehntes Storytelling reichlich schwarzhumorig angereichert ist. Man wird noch viel von ihr hören.
the overload
100% endurance
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DEHD
blue skies LP/CD
Es ist eine besondere Art von Freude, ein Rockalbum zu hören, das tatsächlich so klingt, als hätte die Band Spaß beim Einspielen gehabt. Und das ist bei jedem von Dehds Alben der Fall. Aber besonders bei ihrem vierten und ersten für Fat Possum, „Blue Skies“, dem Nachfolger ihres 2020er-Albums „Flower of Devotion“, das uns damals dazu veranlasste, die Chicagoer Rockband „The Best of“ zu nennen. Ihr neues Projekt beweist, dass ihr sorgloser Punk-meets-Pop-Stil, der in Tracks wie dem üppigen, eingängigen „Loner“ am leidenschaftlichsten zum Ausdruck kommt, nicht nur eine Eintagsfliege war. Dehd sind Langstreckenläufer, wenn es darum geht, fesselnden, nach vorwärts gerichteten Indie-Rock zu machen. Und nachdem sie dieses Mal mehr Stunden im Studio verbracht haben, klingt die Band noch sicherer. Diese Balance aus bedeutungsvollem Geschichtenerzählen und grenzenlosem Experimentieren macht Dehd zu einer der gegenwärtig aufregendsten Rockbands. Wo nicht wenige Künstler angesichts der aktuellen Weltlage Nihilismus oder Wut wählen würden, zeigt Dehd immer wieder ihre Lebenslust und Freude am Spielen.
bad love
control
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REGINA SPEKTOR
home, before and after CD
Twee ist zurück, falls man es noch nicht gehört hat. Artikel wie dieser, der an die Rückkehr der Hipster-Subkultur der späten 2000er/Anfang der 2010er erinnert, beziehen sich eher auf die Mode der Ära (denken Sie an Zooey Deschanel-Pony und viele Karos). Wenn Regina Spektors neues Album ganz nebenbei einen Hinweis beinhaltett, dann den, dass die Musik der Twee-Ära eine Renaissance erleben könnte. „Home, Before And After“ ist mit skurrilen Indie-Pop-Stilen durchzogen, die auf den Platten von Twee-Künstlern wie Belle & Sebastian, Feist oder Spektor selbst nicht fehl am Platz klingen würden. Aber wo „What We Saw From The Cheap Seats“ (Spektors Angebot von 2012) rosa und klebrig-süß war, ist ihr lang erwartetes achtes Studioalbum eine raffiniertere Delikatesse, vielleicht etwas Cremiges, das mit Espresso bestäubt ist. Es ist Spektor pur in ihrer ernsthaftesten als auch abenteuerlichsten Form. Fieberhaft zwischen erhabenem Pop und bombastischen Geschichten hin- und herpendelnd, oszilliert „Home, Before And After“ wieder einmal in einer Dimension, in der Genres nicht existieren. Egal, ob Spektor in Theorien über Raum und Zeit umherschwimmt oder nur ein paar Tonleitern riffelt, um ein Liebeslied zu machen, sind ihre Worte und Melodien auf „Home, Before And After“ ein umwerfendes Vergnügen. Zweimal oder nicht, sie bleibt einer der großen musikalischen Schätze New Yorks und daher ein Schatz für uns alle.
becoming all alone
sugarman
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BLUMFELD
nackter als nackt DVD
„Ein Lied mehr“ war das vorläufige Schlusszeichen Blumfelds. Jochen Distelmeyer löste die Band auf, nicht aber ohne zuvor mit Blumfeld auf große Abschlusstournee zu gehen. Distelmeyer sagte Anfang des Jahres im Gespräch mit Christoph Twickel, „Ein Lied mehr“ stelle den perfekten Schlusspunkt dar. „Ich habe schon beim Schreiben der Stücke für ,Verbotene Früchte‘ gedacht: Abgefahren! Das klingt ja schon wie so’n Abschluss. Während der Proben, der Aufnahmen und der Live-Konzerte ist dieses Gefühl in den Hintergrund getreten. Ich habe das dann als Abschluss dieser Trilogie der letzten drei Platten interpretiert. Mit der Idee, den Back-Katalog wieder zu veröffentlichen, erinnerte ich dieses Gefühl aber wieder.“
mein system kennt keine grenzen
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MARTIN SCHUSTER
rock im jahr 1971 BUCH
„Es war eine Zeit des Umsturzes. Nach den netten Sechzigern, wo alle mit Anzug und Tanzschritten auftraten, kamen wir mit langen Haaren und riesigen Verstärkern. Anfang der Siebziger war plötzlich alles größer, lauter, aufregender. Es war eine wunderbare, kreative Zeit, die Musikindustrie war unheimlich lebendig und London eine Talentschmiede.“
brown sugar
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…dazu noch einige Konzertempfehlungen für die nächsten zwei Wochen:
| Fr., 22. 07. | Patti Smith & Band
Arena, 3, Wien, Baumgasse 80 |
| Sa., 23. 07. | Alex Henry Foster & the long shadows
rhiz, 8, Wien, Lerchenfeldergürtel U-Bahnbogen 37 |
| Do., 28. 07. bis So., 31. 07. | Popfest Wien
Karlsplatz, 4., Karlsplatz |
| Do., 28. 07. | The Afghan Whigs
Flex, 1, Wien, Am Donaukanal, Abgang Augartenbrücke |
| Sa., 30. 07. | Föllakzoid
fluc + fluc wanne, 2, Wien, Praterstern 5 |
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Wir freuen uns auch auf euren Besuch,
Euer Rave Up Team
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Impressum
RAVE UP RECORDS
Hofmühlgasse 1, 1060 Wien
MO - FR: 10.00 - 18.30
SA: 10.00 - 17.00
TEL: 01 / 596 96 50
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