RAVE UP - VIENNA'S INDEPENDENT SHOP  - 1060 WIEN, Hofmühlgasse 1, Tel. 01 596 96 50

Liebe Freundinnen und Freunde und Music Lover, werte Stammkundschaft!

Der antike Spruch, der präzise die aktuelle gesellschaftliche Verfasstheit beschreibt, lautet: Alles fließt. Die einst unhinterfragten Sinnbilder überzeitlicher Realitäten wie Gott oder Natur sind in das schwarze Loch des Skeptizismus geraten und haben dabei die klare Unterscheidung von Subjekt oder Objekt aufgelöst. All dies scheint sich in der Band „The Cavemen“ zu manifestieren. Gegündet zu High School-Zeiten aus einer gemeinsamen Liebe zu Leim und wildem Rock ʼnʼ Roll, verbrachten sie Jahre damit, in Kellern, Friedhöfen und auf Parkplätzen in Auckland, Neuseeland, trinkend und musizierend herumzulungern. Mit der Zeit verfeinerten The Cavemen ihre Rock ʼnʼ Roll-Fähigkeiten und tauchten um 2012 aus ihrer höhlenartigen Existenzweise auf, um die Welt in archaische Zustände zurückzuversetzen. Jetzt ist es nötig, die Panik in die Bunker zu bringen, um damit die Illusion der Sicherheit zu zerstören und keine Verstecke mehr übrigzulassen. „Am I A Monster?“ https://www.youtube.com/watch?v=Kfisw4AHG-Y, so befragt die Band unsere dekadente Gegenwart und droht zumindest musikalisch: Lasst uns euch damit zerstören. Den gesamten Katalog der Band des Monats im April bei Rave Up Records: The Cavemen – „Euthanise Me“ (7inch), „Low Life“ (12inch), „Born To Hate“ (LP), „Night After Night“ (LP) und „Am I A Monster?“ (7inch). Back to the Punk roots.

Bis dahin vielen Dank für all eure Bestellungen und Unterstützung!

BACAO RHYTHM & STEEL BAND – jungle fever b/w tender trap

BACAO RHYTHM & STEEL BAND
jungle fever b/w tender trap 7"

Ihre Coverversion des Klassikers „Jungle Fever“ von The Chakacha hat seit seiner Erstveröffentlichung auf Plane Jane Records die Tanzflächen zum Kochen gebracht. BRSB brachte den Schlag in die Drums und den einen Tropfen in die Arrangements, nahm die Originalmelodie und aktualisierte sie zu etwas, nach dem DJs und ihr Publikum verrückt werden. „Tender Trap“, die Rückseite, beginnt mit einem synkopierten Intro, das jedem Hip-Hop-Fan aus mehreren Gründen ins Ohr springen wird, dann verwandelt sich die Melodie in einen totalen Funk-Brenner, Steelpans und Gitarren wechseln sich ab unter treibenden Trommeln.

jungle fever
FATE – Iʼm in love again

FATE
Iʼm in love again 7"

Von Kistengräbern weltweit verehrt, ist es eine längst überfällige 7ʼʼ-Neuauflage der schwer zu fassenden Band Fate und ihrer einzigen Platte aus dem Jahr 1982. Das verträumte „I’m in Love Again“ ist ein von Rhodes geführter, basslastiger Groover, der mit einem augengeschlossenen Gitarrensolo crescendo wird, das von reiner, roher Leidenschaft durchtränkt ist. Um von der A-Seite nicht rückgängig gemacht zu werden, drehen Sie die 45er um für den Psycho-Soul-Dauerbrenner „Without You Girl“ für eine Extradosis herzerweichender Emotionen, die man sich nicht entgehen lassen sollte!

I'm in love again
JACK WHITE – fear of the dawn

JACK WHITE
fear of the dawn LP/CD

Jack Whites neues Soloalbum „Fear of the Dawn“ ist im Grunde eine lange Jam-Session. Aber White hat seine Liebe zu harten Riffs eindeutig wiederentdeckt, und so gerät seine viertes Soloplatte vielleicht zum beständigsten Heavy-Album seiner gesamten Karriere. Whites Energie ist fast durchgängig auf dem Höhepunkt, wobei die Lead-Single „Taking Me Back“ den Ton für dieses rasende Album angibt. Es ist kein Ablenkungsmanöver: Der Titeltrack „Fear of the Dawn“ tränkt seinen Swing-Time-Groove in Low-End-Fuzz- und Sci-Fi-Synth-Kreischen. Hier kann man kann eine Linie bis zu den Pre-Fame-Alben der White Stripes zurückverfolgen. Aber „Fear of the Dawn“ treibt diese Ideen so weit voran, dass es sich immer noch wie ein mutiger Schritt nach vorn anfühlt.

fear of the dawn
taking me back
FATHER JOHN MISTY – chloe and the next 20th century

FATHER JOHN MISTY
chloe and the next 20th century 2 LPS/CD

Diese Songs werden durch ihre musikalischen Arrangements zusammengehalten, die als rechtmäßige Erben eines verlorenen Katalogs großartigen amerikanischen Songwritings präsentiert werden. Josh Tillmans fünftes Album als Father John Misty ist ein eher rätselhafteres Angebot als seine Vorgänger. Obwohl der Künstlername Misty eine Fassade sein mag, hat er sich nie wie ein Schleier angefühlt: Tillman hat sich selten vor herzlichen Texten, Warzen und allen Autoporträts und gelegentlichen Brocken Selbstironie gescheut.

the next 20th century
funny girl
BILDERBUCH – gelb ist das feld

BILDERBUCH
gelb ist das feld LP/CD

Wenn schon Isolation, dann zu zweit: Auf „Gelb ist das Feld“ dominiert ein Sound, der angenehm berauscht. Glattgebügelt ist Bilderbuch deshalb nicht. Dafür nahm das oberösterreichische Quartett vier Jahre Anlauf und läutete mit seinem Erscheinen eine neue Zeitrechnung in seiner Biografie ein. An den richtigen Stellen meldet sich die Gegenwart zu Wort. Im richtigen Kontext: „Isolation“ kommt zu zweit daher. Auch „anxiety is calling“, dennoch scheint „die Sonne die ganze Nacht“. Ja, die ganze Welt ist „in change“. Also darf endlich ganz unironisch geliebt werden: „Niemals habʼ ich geliebt zuvor / wie ich dich liebe, wenn du mich berührst“ heißt es in „Blütenstaub“ nebst Bienenbrummen und Vogelgezwitscher. Es ist Frühling. Kein Wölkchen am Musikhimmel. Oder wie Ernst in „Schwarzes Karma“ unkitschig abkitscht: „Wenn ich sterbe, dann an Liebe overdose“. Keine Angst, eine Überdosis Liebe droht nicht, man ist einmal mehr angenehm berauscht.

nahuel huapi / daydrinking
I'm not gonna lie
THE EX – blueprints for a blackout

THE EX
blueprints for a blackout LP

„Es ist ätzend. Ein echter Burner. (...) Während sie in ihren musikalischen Kommentaren immer noch einen überaus wichtigen, relevanten Rand bewahren, haben sie Elemente aus Tunesmithing, Attack, Decay und Komposition eingeführt, die sie auf den Kopf stellen.“ Ihre Musik wird mit jedem Album experimenteller und vielschichtiger. Aufgenommen wurde „Blueprints for a Blackout“ bei Jokeʼs Koeienverhuurbedrijf in Schellingwoude (NL), produziert von Dolf Planteijdt und Jon Langford. THE EX diesmal: Terrie (Gitarre), G.W. Sok (Gesang), Luc (Bass), Yoke (Bass), Sabien (Schlagzeug), plus Kontrabass, Orgel, Geige, Ölfässer, Akkordeon, Bierkisten, Klavier. Dazu Gastmusiker wie Kees (Oboe, Flöte, Saxophone), Jon Langford (Marimba, Rhythmbox, Gitarre), Dolf Planteijdt (Gitarre, Schlagzeug), Vazant (Saxophon), Marcel (Marimba, Schlagzeug), Adrie (Schlagzeug), Bas (Bass), Ferrie (Trompete).

blueprints for a blackout
the rise of the dutch republic
JOHANN JOHANNSSON – minersʼ hymns

JOHANN JOHANNSSON
minersʼ hymns LP

In seinem Buch „London Under“ stellt Peter Ackroyd fest, dass die Welt unter unseren Füßen „die Vorstellungskraft in Ehrfurcht und Schrecken versetzen kann“. Aber es ist auch ein Ort für gewaltigen Triumph und katastrophalen Ruin, wie diese Zusammenarbeit zwischen dem isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson und dem US-amerikanischen Filmemacher Bill Morrison unmissverständlich zeigt. In diesem Licht wird „The Miners’ Hymns“ so etwas wie eine Klage der Kämpfer. Während Morrisons fesselnde Bilder das Geschehen durchdringen, sind die einzig zu hörenden Geräusche die, welche Jóhannssons hochemotionale Partitur liefert. Die Kraft der starken Botschaft der Bilder kann nur durch das Hören ihrer Audiobegleitung vollständig verstanden werden. Und diejenigen, die immer noch auf der Suche nach den aufmerksamkeitsstarken Symphonien von früher sind, werden zweifellos eine passende Lösung von dem glorreich gedrillten „The Cause of Labour is the Hope of the World“ finden, das dieses kraftvolle Zeugnis der Notlage traditioneller Arbeiter und unserer Nation zu einem mitreißenden Ende bringt.

the cause of labour is the hope of the world
they being dead yet speaketh
LOUISE ATTAQUE – louise attaque 25ans

LOUISE ATTAQUE
louise attaque 25ans LP/CD

Louise Attaque verstanden es, sich durch Tourneen und Mundpropaganda bekannt zu machen, bevor sie zu einem Klassiker im französischen Radio wurden. Die Gruppe wurde 1994 in Paris gegründet und vom Leader der Violent Femmes auf dem gleichnamigen Debütalbum produziert, das 1997 veröffentlicht wurde. Die Single „Léa / Ton Invitation“ holt gleich zwei gute alte Vogelscheuchen aus der Epinal-Bilderkiste heraus: französischer Song mit realistischer Tendenz und seine rockig-alternativen Erben. Eine regelrechte Erschöpfung wird folgen, mit einer pseudowissenschaftlichen Auseinandersetzung, beides geht durcheinander. In deren Schatten hüllen sich die instrumentalen Rezepte in diese Klagewiederholungen und die Ergüsse von „c’est la vie“ erstarren in starren Rahmen und streifen die ungesunde Monochromie, wo ein wenig Farbe und Jazz-Decay-Punk à la Violent Femmes das gegeben hätten: Luft eines wilden Kabaretts. Ein Bekenntnis in Form eines Versprechens für Pariser Abende.

léa
ton invitation
KURT VILE – watch my moves

KURT VILE
watch my moves LP/CD

Der freilaufende Kurt Vile bleibt immer noch der Standardrhythmus von „Watch My Moves“ der bekifften Umwege: „When I walk Pm dreamin’, ride skateboards downhill“ sinniert er in „Chazzy Don’t Mind“, während Julia Shapiro von Chastity Belt zustimmend harmoniert. „Like Exploding Stones“, ein siebenminütiger Lauf durch die staubigeren Spalten des Kurt Vile-Gehirns, ist mit einer Synthesizerlinie geschmückt, die seltsamerweise an Foreigners „Waiting For A Girl Like You“ angrenzt, während einige charakteristische dissoziative Metakommentare „Moog macht jetzt Lärm …“ eingestreut werden. „Guitars Feeding Back Now“ untergräbt die Vorstellung, dass Vile dieses Zeug einfach erfindet, während das Band läuft. Das Klavier-Tutorial „Goin’ On A Plane Today“ für Grundschüler – „Gonna chug a beer and curse my name“ – nimmt das Saxophon von Sun Ra Arkestras James Stewart und eine Anrufung von Neil Young, einem Kurt Vile-Prüfstein, auf, um der künstlerischen Nase zu folgen. Ständiger Hitmacher oder schöne Zeitverschwendung: Wie alle großen Alchemisten beweist Kurt Vile, dass man beides sein kann.

mount airy hill
hey like a child
ŞATELLITES – satellites

ŞATELLITES
şatellites LP

Wenn Sie die vergötterte Anatolian Rock-Arena betreten, müssen Sie sicher sein, etwas Neues in die Show einzubringen, sonst verschwinden Sie unter der Last des Vergleichs mit den Größen der Vergangenheit, von Mogollar über Koray bis Karaca. In den letzten Jahren haben Babu Zula die Bässe von Dub und Reggae in ihre spiralförmige Saz-Psychedelia gepumpt; Altin Gun hat diese Synthesizer-Linien und funky Slides eingestreut; und Gaye Su Akyol schritt einfach mit Pop-Einfallsreichtum, Elan und Charisma herein. Von irgendwo her zwischen den geheimnisvollen Gassen des Istanbul der 1970er Jahre und der sengenden Sonne und dem kristallblauen Meer von Jaffa und Tel Aviv. Als die Band Satellites ihre Basis in Haifa, Israel, verließ, um an die Tür des Genres zu klopfen, hätte es einen von zwei Wegen geben können … aber mit ihrem selbstbewussten, selbstbetitelten ersten Album standen alle Zeichen auf Aufbruch. Angeführt von Itamar Kluger, der sich mit einer ganzen Reihe von Baglama oder Saz (diesen langhalsigen türkischen Gitarren) auskennt, haben sich die sechs Musiker verpflichtet, diese inspirierenden türkischen Folk- und Rocktraditionen zu respektieren, ohne sich von ihnen einschränken zu lassen. Die Musik der Satellites folgt der pulsierenden elektrischen Route, hält diese Beats getrieben und hüpfend, scheut sich aber nicht vor herabstürzender maurischer Melodik, zeitversetztem Prog oder einem Stück glitzernden Disco-Funk. Zukünftige Mitteilungen von ihnen werden noch interessanter werden.

yağmur yağar taş üstüne
olurmu dersin
KAE TEMPEST – the line is a curve

KAE TEMPEST
the line is a curve LP/CD

Kae Tempest ist ein Wortschmiedin unserer Zeit. Die Londoner Musikerin und Autorin hat eine Art, mit Worten umzugehen, die so liebenswert ist, dass ihre vorherigen Alben zu Recht von der Kritik hochgelobt wurden. Auf ihrem neuesten Album „The Line Is A Curve“ zeigt sich Tempest nun von ihrer bisher geerdetsten, schamlosesten und unerschrockensten Seite. Zusammenarbeit ist ein Kernelement ihrer künstlerischen Arbeit: Features von Grian Chatten von Fontaines D.C. auf „I Saw Light“ bis hin zur anrührenden Geschmeidigkeit von Lianne La Havas auf „No Prizes“ verleihen dem Album zusätzlichen Glanz.

no prizes
salt coast
EMILY JANE WHITE – alluvion

EMILY JANE WHITE
alluvion LP/CD

„Alluvion“ definiert das Anschwemmen, das Fließen von Wasser gegen ein Ufer oder einen Zugang zu Land durch die allmähliche Hinzufügung von Materie (wie durch Ablagerung von Alluvium), das dann dem Eigentümer des Landes gehört, zu dem es hinzugefügt wird. Das Wort ist ein perfekter Titel und eine treffende Beschreibung des neuesten Albums von Emily Jane White. Die Musik umspült Sie sanft und natürlich, aber mit der ganzen Kraft einer Meereswelle. Verwurzelt in einem Moment der Katastrophe, ist „Alluvion“ ein Album über persönliche und kollektive Trauer, die aus dem Verlust von Menschenleben und dem unserer natürlichen Welt resultiert. Trauer bewegt sich in Wellen und Zyklen, und durch ihre Flut lässt sich Neues wieder aufbauen. Grübelnd und ätherisch, dunkel und verträumt … authentisch. Wer auf der Suche nach Heavy der anderen Art ist, dem sei diese Platte dringend empfohlen.

show me the war
crepuscule
WET LEG – wet leg

WET LEG
wet leg LP/CD

Nach der Veröffentlichung von zwei der heißesten Singles des Jahres wurden Rhian Teasdale und Hester Chambers von Wet Leg zu ausverkauften Konzerten in ganz Großbritannien geladen, was überall für schwindelerregende Aufregung sorgte. Jetzt freut sich das Duo, Neuheiten auf ihrem Debütalbum zu enthüllen.

wet dream
chaise longue
COMING UP RELEASES - PRE-SALE NOW
STEVEN BROWN – el hombre invisible

STEVEN BROWN
el hombre invisible LP/CD

Der Songzyklus des Tuxedomoon-Musikers ist von seinem Leben in Mexiko inspiriert, wo er seit langen Jahren zuhause ist. Im Zentrum des Albums stehen Browns unverkennbare Stimme, Melodien und die intim anmutenden Texte. Hinzu kommen elegante Arrangements für Gitarre, Bass, Bläser sowie Brown am Klavier und Saxophon. Das Album wurde in Oaxaca mit zahlreichen dort ansässigen Gastmusiker/innen eingespielt. Darunter Lila Downs (Vocals), hier im Duett mit Steven Brown im Stück „Familias Ricas“. Aber auch Musiker aus ferneren Gefilden sind zu hören, so Luc van Lieshout am Flügelhorn und Chris Haskett (Ex-Rollins Band) an der Gitarre. Die Atmosphäre und die Texte der Songs spiegeln einige der Erfahrungen und Eindrücke wider, die im Laufe dieser letzten 28 Jahre gesammelt wurden, darunter Erdbeben, eine Entführung, das Aufeinandertreffen mit den Zapatistas in Chiapas, die Konfrontation mit den immer noch allgegenwärtigen Spuren der spanischen Eroberung vor fünf Jahrhunderten. Ein Muss nicht nur für Tuxedomoon-Fans.

resist
warning
EDDIE VEDDER – ukulele songs

EDDIE VEDDER
ukulele songs LP/CD

Eine Sammlung vorhersehbarer Coverversionen, willkürlicher Originale und einer Neuinterpretation eines zehn Jahre alten Pearl-Jam-Tracks („Can't Keep“ aus „Riot Act“ von 2002), der ausschließlich auf dem Titelinstrument von Pearl-Jam-Frontmann Eddie Vedder aufgeführt wird. Trotz Gastgesang von Cat Powers und The Swell Seasonsʼ Glen Hansard wären Ukulele-Songs viel besser als Fanclub-Kuriosität oder Konzert-Souvenir geeignet denn als massenvermarktetes, kanonisches Produkt. Vedders erster offizieller Soloauftritt, der Soundtrack für „Into the Wild“, war eine unterhaltsame, wenn auch nicht zwingende Übung in Lagerfeuer-Folk, aber die Neuheit, das verstümmelte Heulen der Alt-Rock-Staatsmänner zu hören, stand hier neben dem kostbaren, mutig dünnen Register der Ukulele. Doch seien Sie versichert, diese Songs enthalten all die schroffe, mürrische Banalität von Pearl Jam am Ende ihrer Karriere – und sind genauso unwesentlich wie alles andere, was die Band in den letzten zehn Jahren veröffentlicht hat.

can't keep
you're true
ABIGAIL LAPELL – stolen time

ABIGAIL LAPELL
stolen time LP/CD

„Stolen Time“ erkundet die unersättlichen, widersprüchlichen Impulse, die eine zum Scheitern verurteilte Liebe und andere Abhängigkeiten antreiben: Verlassen versus Bleiben, Aufgeben versus Rückfall, vertraute Ufer und unerforschte Gewässer. Verankert durch Lapells beharrliches, leicht verzerrtes Gitarrenriff, baut das Album Dynamik auf mit Schichten von Gesangsharmonien neben Schlagzeug (Dani Nash), Bass (Dan Fortin) und Gitarren (Christine Bougie) und klingt wie eine sanftere Sleater-Kinney-Ausgabe oder Laura Veirs mit Bläsersektion. Wellen aus Sonnenschein und Schatten skizzierend, unterstreicht und trifft die Band auf die Kraft von Lapells Gesang, ein wildes Saxophonsolo, das sie scheinbar dazu verleitet, höher und lauter auf die brechenden Wellen zu treffen. Abwechselnd poetisch und pittoresk, bringt „Stolen Time“ einen Live-off-the-Floor, 1970er-Folk-Rock-Vibe und strukturelles Experimentieren in Songs, die sich in ihrer Reichweite ausdehnen – gemächlich, psychedelisch und jenseitig im Stil von Gillian Welch oder Karen Dalton.

ships
land of plenty
YAPS – 1234 yaps

YAPS
1234 yaps LP

Stark beeinflusst von The Ramones und The Damned, fetzen die Yaps seit Anfang der 1980er Jahre durch Mexiko. Zu dieser Zeit begann Punk, in die Randgebiete von Mexiko City einzudringen, und die Band fing an zu üben, obwohl keiner von ihnen ein Instrument beherrschte. Im Laufe der Jahre wechselte mehrfach die Besetzung, aber die Yaps kreierten immer noch diesen einzigartigen Sound, der sie dazu brachte, mit Total Chaos zu touren und sich für Hauptacts wie Ramones, GBH, Exploited, Eskorbuto und viele mehr zu empfehlen. Diese LP beinhaltet die s/t 7" von 1988 und die LP „Tu Sentencia“ von 1990. Mexican Punk at its best.

reviéntense todos
1,2,3,4
BDRMM – port

BDRMM
port PORT EP W/ POSTER EP/CD

„Port“, das ursprünglich im vergangenen Oktober als Single veröffentlicht wurde, markierte einen großen Schritt nach vorn für bdrmm. Es klingt nicht unähnlich von „Low“ von Double Negative oder „Hey What“, das „I Know Iʼm Losing You“ der Temptations dekonstruiert, ist jedoch ein viel dunkler klingender Song. Seine verzerrten Drones und Beats mit rasender Gitarre und qualvollem Geheul schaffen eine fast beängstigende Atmosphäre. Die EP wird vor den Terminen von bdrmm als Support für die Shoegaze-Legenden Ride im April veröffentlicht, gefolgt von ihrem mit Spannung erwarteten zweiten Album, an dem sie derzeit arbeiten.

port
port - daniel avery remix
BRINKMANNS ZORN – film von harald bergmann

BRINKMANNS ZORN
film von harald bergmann 3-DVD-BOX

Die Generation des bedeutenden Autors Rolf Dieter Brinkmann war sicher sehr zornig, vor allem gegenüber ihrer Vätergeneration. Bei Brinkmann scheint dieser archaische Zorn, wie wir ihn aus der „Ilias“ kennen, zu fehlen. Zumindest aus der Sicht des Dokumentaristen. Brinkmanns filmschnittartige Tagebüchen, wie etwa „Rom, Blicke“, zeigen ein etwas anderes Bild des Autors. Die hier vorgeführten Tonaufnahmen und Super-8-Filme haben etwas Poetisch-Spielerisches. Der Doku-Film ist gut gemacht, aber vor allem für Kenner von Leben und Werk Brinkmanns.

teil III
SUB OPUS 36 E.V. (HG.) – so36 (1978 bis heute)

SUB OPUS 36 E.V. (HG.)
so36 (1978 bis heute) BUCH

Die opulente Jubiläums-Doku über den legendären Berliner Club SO36 in Berlin-Kreuzberg, der seit über 40 Jahren ein magischer Ort für randständige Musik, linksradikale Politik, wilde Exzesse und heftige Flashs ist. Das SO36 ist Symbol eines widerständigen Stadtteils – Hausbesetzer vs. Bullen, Kiezmiliz, Soliaktionen, politischer Kampf. Der Band versammelt streng chronologisch die Geschichten und Bilder, die diesem Ort entsprungen sind – eine Zeitreise auch durch die Berliner Punkgeschichte. Doch es geht um weitaus mehr als um eine Revue: Es wird auch die Frage verhandelt, warum einstige grindige Punkschuppen oder später schillernde Nachtclubs das alles irgendwie überlebt haben.

das so36: laut, politisch, queer
 

…dazu noch einige Konzertempfehlungen für die nächsten zwei Wochen:

Di., 05. 04. Son Of The Velvet Rat
Rhiz, 8, Wien, Lerchenfeldergürtel U-Bahnbogen 37
So., 17. 04. Duma (Kenia) & DVRST (AT)
Rhiz, 8, Wien, Lerchenfeldergürtel U-Bahnbogen 37
Mo., 18. 04. Fischer-Z (UK)
WUK, 9, Wien, Währinger Straße 59
Di., 19. 04. Ja, Panik! (AUT)
Flex, 1, Wien, Am Donaukanal, Abgang Augartenbrücke
Fr., 22. 04. Fuzzman & The Singinʼ Rebels (AUT)
WUK, 9, Wien, Währinger Straße 59
Fr., 22. 04. &
Sa., 23. 04.
Tindersticks (UK)
Theater Akzent, 4, Theresianumgasse 18
Sa., 23. 04. Dragged Into Bliss Festival – Day 2 u.a. mit Thirsty Eyes (AUT)
Viper Room, 3, Wien, Landstraßer Hauptstr. 38
So., 24. 04. Nitzer Ebb (UK)
Szene Wien, 11, Wien, Hauffgasse 26
Mo., 25. 04. Supersuckers (USA) / The Cutthroat Brothers (USA)
Chelsea, 8, Wien, Lerchenfeldergürtel U-Bahnbögen 29 - 32
Fr., 29. 04. Intimspray (D)
Cafe Carina, 8, Josefstädter Straße 84 (im Stationsgebäude der U6 Josefstädter Straße)
So., 01. 05. Delvon Lamarr Organ Trio (USA)
Porgy & Bess, 1, Wien, Riemergasse 11
Di., 03. 05. L.A. Witch (USA) + Salami Sux (AUT)
Arena, 3, Wien, Baumgasse 80

 
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