RAVE UP - VIENNA'S INDEPENDENT SHOP  - 1060 WIEN, Hofmühlgasse 1, Tel. 01 596 96 50

Liebe Freunde, liebe Kunden,

 

wer möchte schon ein Leben führen, dass nur aus Arbeit, Schule oder Uni besteht? Ein bisschen Spaß und Unterhaltung sollten schon sein, oder? Aber nur Netflixserien ansehen, ausgehen, quatschen und die restliche Zeit auf sein Smartphone starren (sogar auf Konzerten!) ist auch nicht gerade erfüllend. Eine gute Alternative dazu ist noch immer Musik hören oder lesen, zum Beispiel Musik-Fanzines – oder, in kondensierter Form, unseren Newsletter. Das verspricht neben Unterhaltung zumeist eine Fülle an Information – und das nicht allein über Musik. Dabei darf natürlich auch ein wenig Klatsch aus der Szene (heute muss man sagen: Szenen) nicht fehlen, schließlich kennen die Fanzine-Macher viele ihrer Leser. All die Interna und Konzertberichte haben oft privaten Charakter, was einerseits Außenstehende manchmal nerven kann, andererseits aber auch Anreiz bietet, sich in seiner lokalen Szene mal umzusehen und Leute kennenzulernen Wer sich etwa für die Situation der Wiener Clubs interessiert oder sich über die Musikszene in Österreich informieren möchte, der greife auf das altgediente Magazin „Skug“ (leider nur mehr online) zurück, und wer wissen möchte, was z. B. in Bremen (und selbstverständlich darüber hinaus) passiert, dem sei das Label Sabotage Records wärmstens empfohlen, dessen aktuelle Titel (ausnahmslos LPs) wir hier – in Auswahl – vorstellen möchten:

 
Columna – Las Cosas Que Perdemos (spanische moody, melodic & political Punkband aus Zaragoza)
https://www.youtube.com/watch?v=f5_KOaT6XCE

Bleakness – Functionally Extinct (französische Punkrockband aus Nantes)
https://www.youtube.com/watch?v=DACZZWaLBYE

Nervous Assistant – Bitter Pills (deutsche Punkrockband aus Bremen)
https://www.youtube.com/watch?v=5ZkiTp44ghI

Pig//Control – Vor Den Mauern (deutsche Hardcore-Punkband aus Berlin)
https://www.youtube.com/watch?v=Fy1Ty7KWyF8

Enamorados – Enamorados (deutsche Punkband aus Hamburg)
https://www.youtube.com/watch?v=j8NVQvHXymc

Andy The Band – Lethal Weapons (schwedische Pop Punk-Shoegaze-Art Rock- Emo-Indie-Rockband aus Stockholm)
https://www.youtube.com/watch?v=VnpUw3jd5KU

Macho Boys – Macho Boys (US-Punkband aus Portland, Oregon)
https://www.youtube.com/watch?v=PgaS3BaSWvM

Warsong – Control (spanische Punkrockband aus Zaragoza)
https://www.youtube.com/watch?v=enCAqyf21KQ

Horror Vacui – New Wave Of Fear (italienische Post-Punk-Goth Rock-Death Rock-Band aus Bologna)
https://www.youtube.com/watch?v=xEKpxJbKHEk

Negativ – Projections (norwegische Hardcore-Punkband aus Oslo)
https://www.youtube.com/watch?v=vOBCVf4sY60

No Sugar – RockʼnʼRoll Isnʼt Boring, Itʼs You (deutsche Post-Punk-Anarcho-RockʼnʼRoll-Band aus Kiel/Leipzig)
https://www.youtube.com/watch?v=paXtP35ZAaQ

Silent Era – O Horizon (US-Hardcore-Band aus San Francisco)
https://www.youtube.com/watch?v=suTGju1CF6Q
 
…unsere Empfehlungen:
 
CORNERSHOP – england is a garden

CORNERSHOP
england is a garden LP/CD

Es ist 22 Jahre her, dass Cornershop, die großen Genre-Schmelzer der Britpop-Ära, mit Fatboy Slims Remix von „Brimful Of Asha“ eine aus dem Nichts kommende britische Nummer 1 erzielte. Und es ist fast acht Jahre her, dass die Band „Hold On Itʼs Easy“, ihr jüngstes Album, veröffentlicht hat. Es ist also cool zu erfahren, dass Cornershop, an die sich viele von uns gerne erinnern, mit ihrem neuen Album „England Is A Garden“ ein großes Comeback gelingt. Wie bei so vielen Dingen, die Cornershop macht, sind sowohl Titel als auch Cover Art aufgeladene Kommentare zur Natur der britischen Identität und darüber, wer sie beanspruchen darf. Aber die erste Single ist eher ein direkter Arschkicker. „No Rock: Save In Roll“, der erste Track, den wir von „England Is A Garden“ gehört haben, hat ein Stones-y-Gitarrenriff und einen funkigen Schlagzeugschlag. Es ist Cornershop, die Primal Scream machte – speziell die Primal Scream-Ära, als Primal Scream die Stones machte. Vielleicht sind die Texte etwas komplex, die ich auch noch nicht ganz verstanden habe, aber im Moment ist das Ganze zumindest für mich nur ein großer, sonniger Rocksong.

CORNERSHOP - Cornershop - no rock: save in roll
CORNERSHOP - st marie under canon
WHISPERING SONS – endless party

WHISPERING SONS
endless party LP/CD

Es gab eine Zeit, da hätte man hinter einem so düsteren Post-Punk-Sound mit schwerem Goth Rock-Einschlag eine heftig haartoupierte Lederjackentruppe erwartet. Die Whispering Sons aus der Gegend der belgischen Stadt Löwen sehen hingegen vollkommen normal aus, entfesseln auf diesem ersten Tonträger aber ein Meer aus gitarrenlastiger Schwermut. Flirrende Gitarrenakkorde, schwer schleppende Bässe und die recht dunkle Stimme der Sängerin Fenne Kuppens steuern ihren Teil zu dieser Atmosphäre bei. Der Wind bläst dicke Schneeflocken an die fest verriegelten Fenster. Einige wenige Überbleibsel der Weihnachtszeit leuchten in der Ferne. Vor dem zunehmend dunkler werdenden Himmel zeichnen sich die schwachen Silhouetten kahler Bäume ab, die ihre Zweige wie knochige Arme ausstrecken. Die in Kerzenschein getauchten Räumlichkeiten werden erfüllt von Fenne Kuppensʼ Stimme. Eine Stimme, die mich bereits beim ersten Hören gefangen nehmen konnte. So voller dunkler Schönheit. So voller melancholischer Sehnsucht. Ohne die Leistung der männlichen Instrumentalfraktion schmälern zu wollen, ist es eben jene relativ tiefe Stimme, welche die Musik der belgischen Band Whispering Sons auszeichnet. Musik, die den Hörer an die Hand nimmt und in die Dunkelheit entführt. In eine Dunkelheit voller wohliger Wärme und zarter Berührungen. Eine Dunkelheit, in der man die Augen schließt, sich seinen Träumen und schwermütigen Gedanken hingibt und vielleicht auch eine Träne verdrückt. Gänsehaut. Der atmosphärisch-schwermütige Post Punk mit Shoegaze-Einflüssen ist aber ebenso tanzbar: Mit den Oberkörper schützend umschlungenen Armen im Takt wiegend oder mit ausladenden Bewegungen der Rhythmik folgend – wundervoll.

WHISPERING SONS - wall
WHISPERING SONS - live @ rhiz
BODY COUNT – carnivore

BODY COUNT
carnivore LP/CD

Body Count, die Metal-Band der HipHop-Legende, des Schauspielers und Regisseurs Ice-T und seine Bande sind auf ihrem siebten Studioalbum, das mit ihrem 30. Jubiläum zusammenfällt, so wütend wie immer. „Carnivore“, das zweite Album von Body Count für Century Media, setzt den Weg seiner kompromisslosen und von der Kritik gefeierten Vorgänger „Bloodlust“ (2017) und „Manslaugther“ (2014) fort, indem es die leidenschaftlichen und gesellschaftskritischen Texte von Ice-T mit dick kombinierten Gitarrenriffs und Nicken an Metal- und Hardcore-Größen wie Slayer, Metallica, Pantera, Suicidal Tendencies und Rage Against The Machine. Bangers wie „Thee Critical Beatdown“, „The Hate Is Real“ und der Titeltrack werden Old-School- Body Count-Fans begeistern, während „Colors“ eine Killer-Metal-Version von Ice-Ts 1988er-Hitsingle gleichen Namens ist. Mit Motörheads Klassiker „Ace Of Spades“ würdigt Body Count erneut einen seiner wichtigsten musikalischen Einflüsse. „When Iʼm Gone“ zeigt eine neue Seite der Band und bietet stimmlichen Beistand von Amy Lee (Evanescence). Weitere Gastmusiker sind Dave Lombardo (Ex-Slayer), Jamey Jasta (Hatebreed) und Riley Gale (Power Trip).

BODY COUNT - carnivore
BODY COUNT - bum-rush
MARK KOZELEK WITH BEN BOYE AND JIM WHITE – mark kozelek with ben boye and jim white 2

MARK KOZELEK WITH BEN BOYE AND JIM WHITE
mark kozelek with ben boye and jim white 2 CD

Bei seiner zweiten Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Pianisten Ben Boye und dem australischen Schlagzeuger Jim White ändert Mark Kozelek im Vergleich zu seinen jüngsten Platten nicht viel an seinem Songwriting-Stil – immer noch lange Kompositionen, die Bewusstseins-Texte enthalten wie auch Geschichten erzählen, die autobiographisch gefärbt sind. Seit er diesen Stil auf „Jesu/Sun Kil Moon“ eingeführt hat, habe ich mich gefragt, wann es bei mir endlich richtig „klick“ macht. Ich habe seine Zusammenarbeit mit Jesu ziemlich genossen, aber seit dieser Aufnahme fühlten sich seine Projekte bestenfalls mittelmäßig an, es fehlte nur etwas, um Kozeleks Gesangsdarbietung zu ergänzen – das war eine Instrumentierungsidee. Marks Kozeleks Geschichten fühlen sich auch wirklich erstaunlich an und sind wahrscheinlich seine besten seit „Benji“. Er greift einige der lyrischen Themen auf, die er zuvor angesprochen hat, wie z. B. über seinen Bruder in einem Song aus „Perils From the Sea“, konzentriert sich aber auch auf neue Themen – etwa bei „LaGuardia“, wo er von seinen Gefühlen erzählt, nachdem er die Michael-Jackson-Doku „Leaving Neverland“ gesehen hat. „Mark Kozelek with Ben Boye und Jim White 2“ ist eine weitere großartige Veröffentlichung von Kozelek, der damit endlich die Serie von etwas zu leicht geratenen Tonträgern beendet. Wenn Sie bereit sind, ihm seine Redseligkeit nachzusehen, werden Sie eine großartige Erfahrung machen. Gute Geschichten, tolle Arrangements!

MARK KOZELEK WITH BEN BOYE AND JIM WHITE – walkin' in auckland
MARK KOZELEK WITH BEN BOYE AND JIM WHITE – My Brother Loves Seagulls
SWAMP DOGG – sorry you couldn’t make it

SWAMP DOGG
sorry you couldn’t make it LP/CD

Jerry Williamsʼ – auch bekannt als Swamp Dogg – erste Liebe war Country-Musik, die er als Navy-Familienkind, das in Portsmouth, Virginia, aufwuchs, hörte. „Jeden Freitag, wenn mein Großvater vom Navy-Hof nach Hause kam, holte er seine Platten, wie ,Mule Trainʻ von Frankie Laine oder ,Riders in the Skyʻ von Vaughn Monroe, hervor.“ Tatsächlich war Swamp Doggs erster Auftritt auf der Bühne ein Country-Song bei einer Talenteshow, als er sechs Jahre alt war: „Ich habe Red Foleys Version von ,Peace in the Valleyʻ gesungen.“ Auf der neuen Platte von Swamp Dogg finden sich daher wenig überraschend Erzählungen über die Liebe, über das Fehlen des geliebten Anderen, über Mitgefühl, Familie und Freunde und sogar über jene Art von Liebe, die über den Tod hinausgeht. „Ich suchte nach einem neuen Weg“, erklärt er. „Abgesehen davon, dass ich die meisten Songs gesungen und geschrieben habe, habe ich an den Sessions nicht teilgenommen – mit anderen Worten, ich sagte ihnen:‚ Fragt mich nicht, ich möchte sehen, was ohne meinen Einfluss passiertʻ. Es war schwer für mein Ego, das zu tun.“ Und Swamp Dogg erzählt weiter: „Sie hatten keine Schwarzen im Land, bis Charlie Pride kam. Aber mit der Zeit ändern sich alle Dinge, und genau das ist mit der Country-Musik passiert.“ Er blickt auf die heutige Realität in Nashville und sieht Chancen: Künstler wie Darius Rucker und Lil Nas X konvergieren in einem Genre, von dem er einst befürchtete, dass es ihm niemals einen Schuss geben könnte. „Ich bin besorgt, weil es so ist, als hätte ich mein ganzes Geld genommen und es auf ein Pferd gesetzt“, sagt er. „Aber ich glaube an dieses Pferd.“

SWAMP DOGG - memories
SWAMP DOGG - sleeping without you is a dragg
SHANNON WRIGHT – providence

SHANNON WRIGHT
providence LP/CD

Manchmal muss man sich nur fragen, was Shannon Wright in Atlanta hält, wenn sich der Großteil ihrer Fans eindeutig auf Europa konzentriert, hauptsächlich auf Frankreich. Sie wird bereitwillig zugeben, dass ihre oft düstere, Moll-Key-Heavy-Musik nicht von vielen Leuten in den USA gehört wird, wo sie nicht einmal mehr ein Label hat und heute normalerweise nur spielt, wenn sie sich mit Freunden wie Shellac oder Yann Tiersen trifft. Bisher ist die einzige Musik, die vor Providence veröffentlicht wurde, „These Present Arms“, ein wispiges Solo-Klavier-Klagelied, das es schafft, sowohl beruhigend schön als auch trostlos zu sein. Würde ich wetten, dann, dass der Rest des Albums wenig von dem Ansatz abweicht, den Wright im Laufe eines Dutzend Alben perfektioniert hat, ohne den fast vergessenen Crowsdell zu zählen, obwohl ich auf einen hoffe, d.h. ein paar ungeschickte E-Gitarren-Krämpfe – sie zeichnet sich dadurch aus. In anderen Nachrichten komponierte sie auch die Partitur zum französischen Film „Les Confins du Monde“.

SHANNON WRIGHT - these present arms
SHANNON WRIGHT - providence

…und das gefällt uns auch noch:

MOBY – all visible objects LP/CD
BLACK MIDI – schlagenheim LP
SUPERSUCKERS – play that rock´n´roll LP
LAIBACH – party songs LP
LAIBACH – sound of music LP
POWERSOLO – seven inches from heaven LP/CD
U.S. GIRLS – heavy eyes LP/CD
COURTNEY BARNETT – mtv unplugged: live in melbourne LP/CD
CHAMELEONS – why call it anything 2LP
NANCY PRIDDY – you've come this way before LP

…dazu noch Konzert-Empfehlungen für die nächsten zwei Wochen:

Do., 05. 03. Wargirl (USA)
Chelsea, 8, Wien, Lerchenfeldergürtel U-Bahnbögen 29 - 32
Sa., 07. 03. The Vibrators (GB) + Freigang (A)
Arena, 3, Wien, Baumgasse 80
Sa., 07. 03. Charlie Cunningham (GB)
Porgy & Bess, 1, Wien, Riemergasse 11
Sa., 07. 03. Tankcsapda (H)
Szene Wien, 11, Wien, Hauffgasse 26
Sa., 07. 03. Women of Rock: Bird of Prey / Dusk / Vu Garde
Chelsea, 8, Wien, Lerchenfeldergürtel U-Bahnbögen 29 - 32
Mo., 09. 03. Supersuckers (USA) / Igel vs. Shark (A)
Chelsea, 8, Wien, Lerchenfeldergürtel U-Bahnbögen 29 - 32
Di., 10. 03. Fuckhead (A)
Chelsea, 8, Wien, Lerchenfeldergürtel U-Bahnbögen 29 - 32
Fr., 13. 03. Stephen Mallinder (GB)/ Sense (CAN)
fluc + fluc wanne, 2, Wien, Praterstern 5

 
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